Franchising als eine bewährte Alternative in die Selbstständigkeit

Wer ein eigenes Unternehmen gründen möchte und sich im Vorfeld noch nicht sicher ist, welche Geschäftsidee verwirklicht werden soll, der sollte sich vielleicht einmal über den Begriff „Franchising“ informieren. Insbesondere Start-Ups können mit einem Franchise-System den Weg in die Selbstständigkeit relativ einfach bewältigen.

Was ist überhaupt Franchising?

Jeder hat vielleicht schon einmal etwas über Franchise gehört. Zu den bekanntesten Beispielen gehören:

  • McDonald´s
  • Apollo
  • Tchibo
  • Burger King
  • Fressnapf
  • Studienkreis
  • OBI
  • Domino´s u.v.w.m.

Franchising eignet sich sehr gut für eine Existensgründung. Hierbei kann man ein bestehendes und bewährtes Modell eines Franchisegebers nutzen und von dessen Erfahrung und Unterstützung profitieren. Der Franchisegeber stellt sein Know-how und seine Technologien zur Verfügung, sodass das neu gegründete Franchise-Unternehmen unter vorgegebenen Standards auf dem Markt auftritt. Wichtig ist hierbei, dass die wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit beider Vertragsparteien erhalten bleibt. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass zwischen Franchisenehmer und -geber eine gewisse Abhängigkeit bestehen bleibt. So müssen beispielsweise bei McDonald´s alle selbstgegründeten Filialen natürlich von McDonald´s die Waren gekauft werden. Dafür muss man sich als Firmengründer keine Gedanken über mögliche Lieferwege und Nachschub machen. Es wird einem also recht viel Verantwortung abgenommen. Darüber hinaus muss man aber beachten, dass auch die Aufmachung des Unternehmens sich an den Vorgaben des Franchise-Gebers orientieren muss. Dabei ist man im äußeren Erscheinungsbild und bei den Arbeitsabläufen in gewisser Weise gebunden. Häufig wird sogar eine gemeinsame Buchhaltung verwendet. Für diesen „Luxus“ zahlt man als Unternehmer Gebühren an den Franchise-Geber. Interessant ist, dass Franchise-Geber seine Franchise-Nehmer meist vorab ausbilden, sodass diese später alleine ihr Unternehmen leiten können. Kurzum nutzen Franchise-Nehmer eine vorgegebene Marke. Obwohl man zwar ein eigenes Unternehmen gegründet hat, lässt sich dieses nicht personalisieren. Eigene Produkte können nicht verkauft werden, da diese nicht zum vorgegebenen Franchise-System passen. Jedenfalls handelt es sich um allgemein bekannte Marken mit hohem Wiedererkennungswert. Dem Kunden ist die Marke bekannt, sodass auch zukünftig damit gerechnet werden kann, dass das eigene Unternehmen besucht wird. Wie zu sehen ist, gibt es hier nicht nur Vorteile, sondern auch einige Einschränkungen.

Arbeitsschutz darf nicht vernachlässigt werden

Franchise-Geber statten meist das neue Unternehmen mit eigener Einrichtung aus. Dennoch muss man sich als Unternehmer über wichtige rechtliche Vorgaben informieren. Dabei spielt der Arbeitsschutz eine wichtige Rolle. Als Unternehmer ist man selbst für das eingestellte Personal verantwortlich. Dies betrifft nicht nur die Belohnung. Ebenso müssen die Betriebsmittel regelmäßig auf eine sichere Nutzung überprüft werden. Dies kann der Franchise-Geber in aller Regel nicht leisten. Werden beispielsweise elektrische Geräte angeschafft, muss eine regelmäßige Geräteprüfung vorgenommen werden. Man spricht hier auch von einer Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel. Sachkundige Prüfer analysieren die installierten Elektrogeräte und versehen diese mit einer Identifikationsnummer. Defekte Geräte werden gesondert markiert und dürfen fortan nicht weiter betrieben werden. Es werden bestimmte Prüffristen festgelegt. Das Fachunternehmen erstellt für jeden Betrieb eine detaillierte Dokumentation, sodass die gesetzlichen Vorschriften nach der DIN VDE Norm eingehalten werden. Somit müssen Unternehmer in regelmäßigen Abständen die installierten Elektrogeräte kontrollieren lassen. Wie zuvor erwähnt, liegt dies in der Verantwortung des Unternehmers (Franchise-Nehmers).

Welche Unternehmen eignen sich nicht für ein Franchise-System?

Für den künftigen Unternehmer eignen sich leider nicht alle Unternehmensformen für ein Franchising. Dies trifft vor allem auf komplexe Geschäftsmodelle zu. Wer viele unterschiedliche Produkte anbietet, der kann sich nur schwer spezialisieren. Dies erschwert es, einen passenden Franchise-Geber zu finden. Weniger oder gar nicht geeignet für ein Franchising sind reine Online-Shops. Zwar treten die meisten Franchise-Systeme auch online auf, jedoch werden hier nur die vorgegebenen Produkte des Franchise-Gebers angeboten. Aber auch Handwerksbetriebe oder andere Dienstleistungen lassen sich nur schwer in ein Franchise-System integrieren. Man sollte sich zuvor am Markt orientieren, wenn man wirklich diesen Weg gehen möchte.

Das spricht für ein Franchise-System

Franchising ist für viele Start-Ups faszinierend. Es hat sich herausgestellt, dass einige Systeme recht krisensicher sind. Unternehmer und deren Mitarbeiter beziehungsweise Mitarbeiterinnen möchten gerne intensiv mit Menschen in Kontakt treten. In diesem Fall ist ein Franchise-System die richtige Wahl. Die meisten etablierten Marken sind auf einen regen Kundenverkehr ausgerichtet. McDonald´s und Burger King sollen hier als Beispiel genannt werden. Aber auch bei Apollo geht es ohne Laufkundschaft nicht. Die meisten alltäglichen Geschäftsvorfälle laufen nach einem bewährten und festgelegten Plan ab. Unternehmer können auf diese Abläufe vertrauen. Man muss nichts selbst neu erfinden. Wer als Unternehmer einen einfacheren Weg gehen möchte, der ist für ein Franchise-System prädestiniert.

Was kostet ein Franchise-Unternehmen?

Wer Franchise-Nehmer werden möchte, der sollte sich zuvor auch mit den anfallenden Kosten und Gebühren vertraut machen. Diese variieren je nach Branche stark. Es gibt Konzepte, bei denen man mit 15.000 € Eigenkapital starten kann. Bei den bekannten Marken können es aber auch mehr als 100.000 € sein. Ohne Eigenkapital geht es folglich nicht. Darüber hinaus werden von den Franchise-Gebern noch sogenannte Eintrittsgebühren verlangt. Durchschnittlich liegen diese in Deutschland bei 10.300 €. Je nach Anbieter können aber auch noch mögliche Investitionskosten für die Standorteinrichtung hinzukommen. Bei den meisten Anbietern liegen diese unter 50.000 €. Ebenfalls kommen noch laufende Gebühren auf den Franchise-Nehmer hinzu. Dabei handelt es sich um sogenannte Lizenz-Gebühren, die in aller Regel vom laufenden Umsatz abhängig sind. Diese können zwischen 2,5 bis 10 % des Netto-Umsatzes betragen. Unabhängig von diesen Kosten und Gebühren kann es sich für Gründer dennoch lohnen, da eine Neugründung in vielen Fällen teurer ist und ebenso risikoreicher. Mit einer bekannten Marke eines Franchise-Unternehmens erkauft man sich als Unternehmer hier eine gewisse Art von Sicherheit.

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